
So dimensioniert man eine Solaranlage mit Speicher optimal für den Eigenbedarf
Eine Solaranlage mit Speicher bietet die Möglichkeit, Solarstrom für den Eigenbedarf effizient zu nutzen. Eine entscheidende Frage für Eigenheimbesitzer ist jedoch, wie groß die Solaranlage und der Speicher sein sollten, um den Strombedarf optimal abzudecken und den Eigenverbrauch zu maximieren. In diesem Blog erfahren Sie, worauf Sie bei der Dimensionierung achten sollten und welche Schritte notwendig sind, um die passende Anlage für Ihr Zuhause zu finden.
1. Analyse des Eigenbedarfs
Die Dimensionierung einer Solaranlage mit Speicher beginnt mit der Analyse des aktuellen Stromverbrauchs. Die meisten Haushalte haben unterschiedliche Stromverbräuche je nach Jahreszeit und Tageszeit. Ein genauer Überblick über den jährlichen Verbrauch, der in Kilowattstunden (kWh) gemessen wird, ist dabei essenziell.
- Tipp: Finden Sie Ihre jährliche Stromrechnung heraus oder verwenden Sie einen Stromzähler, um die Verbräuche zu messen. Durchschnittlich benötigen Haushalte in Deutschland pro Jahr etwa 4.000 kWh (2-4 Personen), dies kann jedoch stark variieren.
2. Ermittlung der optimalen Anlagengröße
Die Leistung einer Solaranlage wird in Kilowatt-Peak (kWp) angegeben und gibt an, wie viel Strom die Anlage bei optimalen Bedingungen erzeugen kann. Die optimale Anlagengröße hängt von Faktoren wie Dachfläche, Sonneneinstrahlung und Ihrem jährlichen Stromverbrauch ab.
Ein grober Richtwert ist:
- 1 kWp Solaranlage erzeugt ca. 900 bis 1.000 kWh Strom pro Jahr, je nach geografischer Lage und Ausrichtung des Daches.
Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 4.000 kWh jährlich wären somit etwa 4 bis 5 kWp an Leistung nötig.
3. Die passende Speichergröße berechnen
Der Speicher ist ein entscheidender Faktor, um den Solarstrom auch abends und nachts nutzen zu können. Ein zu kleiner Speicher kann schnell voll sein und überschüssigen Strom nicht mehr speichern, während ein zu großer Speicher unnötig teuer sein kann.
Die optimale Speicherkapazität liegt in der Regel bei einer Tagesverbrauchsmenge. Für einen Haushalt mit einem Tagesverbrauch von etwa 10 kWh empfiehlt sich ein Speicher mit ca. 5 bis 10 kWh Kapazität. Generell gilt:
- Speichergröße von etwa 1 bis 1,5 kWh pro 1 kWp Anlagenleistung.
Dieser Wert ist ideal, um sowohl den Eigenverbrauch zu maximieren als auch überschüssigen Strom effizient zu nutzen.
4. Wetter- und Dachbedingungen berücksichtigen
Die Gegebenheiten Ihres Dachs und die regionale Sonneneinstrahlung beeinflussen die Leistung der Solaranlage erheblich. In südlichen Regionen oder bei einer Südausrichtung des Dachs kann die Anlage mehr Energie erzeugen, während bei Nordausrichtung oder häufiger Verschattung die Leistung reduziert wird.
Um die besten Ergebnisse zu erzielen:
- Südausrichtung und ein Dachneigungswinkel von etwa 30 bis 35 Grad sind optimal.
- Falls das Dach nach Osten oder Westen ausgerichtet ist, kann die Leistung etwa 15 bis 20 % geringer sein. Hier könnte eine etwas größere Anlagengröße sinnvoll sein, um den Eigenbedarf zu decken.
5. Autarkiegrad und Eigenverbrauch optimieren
Eine gut dimensionierte Solaranlage mit Speicher sollte darauf abzielen, den Autarkiegrad zu maximieren – also den Anteil des selbst erzeugten Stroms, der auch selbst verbraucht wird, ohne auf Netzstrom angewiesen zu sein.
Ein hoher Autarkiegrad kann bis zu 80 % erreichen, wenn die Anlage und der Speicher optimal dimensioniert sind. Je höher der Autarkiegrad, desto weniger Strom muss aus dem Netz zugekauft werden, was zu langfristigen Kosteneinsparungen führt. Ein moderner Energiemanager kann den Energiefluss intelligent steuern und den Eigenverbrauch zusätzlich steigern.
6. Die richtige Kombination aus Anlage und Speicher finden
Die Wahl der passenden Kombination aus Solaranlage und Speicher ist entscheidend, um die Investition kosteneffizient zu halten und gleichzeitig den Eigenverbrauch zu maximieren. Hier einige Beispiele:
- Kleine Haushalte (2 Personen) mit einem jährlichen Verbrauch von etwa 2.000 kWh können eine Solaranlage mit 2 bis 3 kWp und einen Speicher mit etwa 3 bis 5 kWh wählen.
- Mittlere Haushalte (4 Personen) mit einem Verbrauch von 4.000 kWh profitieren von einer Solaranlage mit etwa 4 bis 5 kWp und einem Speicher von 5 bis 10 kWh.
- Große Haushalte (5+ Personen) benötigen bei einem Verbrauch von rund 6.000 kWh etwa 6 bis 7 kWp Leistung und einen Speicher mit 10 bis 15 kWh.
7. Kosten und Förderung berücksichtigen
Die Kosten für eine Solaranlage mit Speicher hängen von der Größe der Anlage, der Speicherkapazität und den Komponenten ab. Eine durchschnittliche Anlage mit Speicher kann zwischen 10.000 und 25.000 Euro kosten. Staatliche Förderprogramme wie die KfW-Förderung oder regionale Zuschüsse können die Investitionskosten senken.
Fazit: Die optimale Dimensionierung bringt maximale Effizienz
Eine optimal dimensionierte Solaranlage mit Speicher ermöglicht es, den Eigenverbrauch zu maximieren und die Abhängigkeit vom Stromnetz zu minimieren. Durch eine genaue Analyse des eigenen Stromverbrauchs und der Dachbedingungen können Eigenheimbesitzer die passende Größe für ihre Anlage und den Speicher ermitteln und damit langfristig von niedrigeren Energiekosten profitieren. Die richtige Kombination aus Anlagengröße und Speicherkapazität sorgt dafür, dass der erzeugte Solarstrom effizient genutzt wird und sich die Investition schnell amortisiert.